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IM70.3 Kraichgau

Knapp drei Jahre ist es seit meinem letzten Wettkampf her. Drei Jahre in denen viel passiert ist. Ich wurde zum zweiten Mal Papa, und genoss das Leben, was sich dann leider auch auf der Waage zeigte. Drei Jahre schob sich auch die Anmeldung zu einer Langdistanz im August in Kalmar. Da kam mir die Mitteldistanz im Kraichgau absolut gelegen, hatte es mir dort 2019 doch so gut — abgesehen vom Schwimmen — gefallen. 

Ich verabschiedete mich also von Frau und Kindern, packte das Auto, und machte mich auf den Weg. 

Ich stand da also an der Startlinie, machte mich auf den Weg ins Wasser und es war wie 2019. Dieses Drücken in der Brust, diese Angst sich nicht mehr bewegen zu können. Es dauerte wieder einige hundert Meter, als die Armzüge Fahrt aufnahmen. Es war aber viel mehr, als würde ein Tourist über einen Basar schlendern, als ein Triathlet durchs Wasser pflügen. Am Ende zeigte meine Garmin eine Pace von 1:58/100 m an. Wäre ja fast gut, hätte ich diese nicht auf über 2400 m gezeigt. 

Der Wechsel aufs Rad klappte dafür besser als damals, einzig der Regen, der in der Zwischenzeit einsetze war nicht eingeplant. Mit dem Rad auf der Straße angekommen, merkte man schnell, dass das heute hart werden würde. 11° C und Regen machte die Radfahrt extrem unangenehm. Ich fror am ganzen Körper. Nicht einmal die vielen Anstiege halfen, dass es mir warm wurde. Hier hatte ich zum zweiten Mal am heutigen Tag den Gedanken hinzuwerfen und auszusteigen. Auf der ersten schnellem Abfahrt machte ein Fahrer vor mir einen Abflug. Bei 50 km/h konnte ich nicht mehr halten. Viel zu groß die Gefahr, auf der nassen Straße in der kurzen Zeit ebenfalls abzufliegen. Ich fuhr immer auf Nummer sicher in die Kurven, bremste vorsichtig, und am Ende insgesamt langsamer, als es mir bei trockenen Verhältnissen wohl möglich gewesen wäre. Am Ende standen 3:05 h auf der Uhr. Es war heute für mich nicht mehr drin. Bei km 80 zeigte sich ein erster Schweißtropfen auf der Nase. Bezeichnend für den Tag bislang. 90 km durchs Land der 1000 Hügel, die heute einfach keinen Spaß machten. 

Der Wechsel zum Laufen klappte super. 3 Minuten brauchte ich durch die relativ lange Wechselzone. Auf der Laufstrecke fand ich mein Tempo, die Füße tauten bei km 14 in etwa auf. Es lief sich irgendwie schon locker, auch wenn es lange dauerte, bis sich die Sonne zeigte. Auf der zweiten Runde musste 1x ein Boxenstopp eingehalten werden, der Rest war dann mit Vorfreude aufs Ziel weiter gelaufen. Am Ende in 1:58 h mit 5:34/km. Bitter war es dann schon irgendwie, dass die Uhr 55 s nach 6 Stunden stoppte. Es war mehr drin, wenn man die Daten anschaut. Sowohl Rad, als auch der Lauf im GA1 Bereich. Hätte das Wetter mitgespielt, hätte es ein super Rennen werden können. So aber siegte der Hardtsee heute erneut über mich, und der Wettergott auf der Radstrecke, so dass es einfach für mich für mehr nicht reichte. 

Der Schein trügt; die Sonne zeigte sich nur am Ende der Radstrecke kurz

Ich nehm aber das Positive mit. Ich weiß, was ich bis August noch zu tun habe. Und: 

Kraichgau, ich komme wieder! Und dann gewinne ich über den See. 

PlatzNameSwimBikeRunGesamt
1388.Goetz, Carsten47:493:06:121:58:346:00:55
IM70.3 Kraichgau 2022

IRONMAN France 30.06.2019

IRONMAN France 30.06.2019

Ironisches hatte der Wettergott mit dem Laufer Triathleten Michael Lorenz im Sinn. Machte die frühsommerliche Hitze den Menschen hierzulande bereits ordentlich zu schaffen, so wurden in Frankreich Hitzerekorde mit bis zu 45° C in der Spitze auch in Nizza vermeldet. Gilt der Langdistanztriathlon an der Cote d’Azur auf Grund des Schwimmens im Meer, des Radsplits mit einem Anstieg als Herzstück von 23 Kilometern zum Col des l’Erce hinauf auf knapp 1200 Meter und einer technisch schwierigen Abfahrt zurück in die Weltstadt zu den anspruchsvollen Rennen der Ironman-Serie, so war es unter tropischen Bedingungen eine Höchstschwierigkeit wohlbehalten auf der Promenade des Anglais in der abschließenden dritten Disziplin ins Ziel zu kommen.

IM70.3 St Pölten 2018

IM70.3 St Pölten 2018

Wir schreiben den September 2017. Als neue Herausforderung in meinem Leben meldete ich mich beim IM70.3 in St Pölten im Mai 2018 an.
Wollte Ritti mich noch anfangs schimpfen, hatte er seine Zweifel aufgrund des Formats schnell ausgeräumt. Meine Vorbereitung begann, nachdem ich meinen ersten 10er und HM erfolgreich über die Bühne brachte, mit der Leistungsdiagnostik im Dezember. Hier lernte ich das Laufen. Jedenfalls, was die Pace betrifft. Ab Januar versuchte ich einem, von mir aufgestellten, Trainingsplan zu folgen. Während ich beim Schwimmen durch eine Trainerin auf den richtigen Weg gebracht wurde, versuchte ich mich beim Rad mit der Rolle daheim anzufreunden. Lange Läufe bei -10° machten anfangs auch nur bedingt Spaß.

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